Gemeinschaftliches Wohnen: Wohnform der Zukunft
Allein wohnen? Was für junge Menschen, die den Schritt in ein selbständiges Leben gehen möchten, oft der größte Wunsch ist, kann sich Jahre später als Herausforderung herausstellen: Wer passt auf die Kinder auf, wenn beide Eltern arbeiten müssen und keine ganztägige Kinderbetreuung zur Verfügung steht? Wer unterstützt mich im Alter, wenn Haushalt oder Einkauf nicht mehr bewältigbar sind? Oder, viel einfacher: Wer ist zum Reden da, wenn ich mich einsam fühle?
Der Art des Wohnens ändert sich
Die aktuellen Entwicklungen, sowohl in Bezug auf Baukosten als auch die Verfügbarkeit von Bauland, machen neue Wohnkonzepte notwendig. Der Trend geht hier unter anderem in Richtung gemeinsames, generationenübergreifendes Wohnen. Im ersten Moment mag es befremdlich wirken, mit unbekannten Menschen unterschiedlichen Alters unter einem Dach zu wohnen und Wohnraum gemeinsam zu nutzen. Allerdings bringt dieses Konzept einige Vorteile mit sich, welche nicht außer Acht gelassen und in die eigene Zukunftsplanung miteinbezogen werden sollten.
Vorteile des gemeinschaftlichen Wohnens
Gemeinsame Nutzung von Wohnraum
Das Konzept beruht auf der Idee der Mehrgenerationen-WG, die Menschen unterschiedlichen Alters zusammenbringt und ihnen die Möglichkeit eines familienartigen Zusammenlebens bietet. Realisiert wird dies mit großzügigen, offenen Wohnräumen. Küche und Wohnzimmer werden gemeinsam gestaltet und genutzt und sind zentraler Treffpunkt für alle Bewohner:innen. Auch Außenbereiche wie Terrassen oder Garten stehen zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung.
Rückzugsmöglichkeiten für alle Bewohner:innen
Dabei bietet das Konzept jeder einzelnen Wohnpartei Rückzugsmöglichkeiten in einen eigenen, privaten Bereich. Barrierefreie Räume für Menschen mit Beeinträchtigung finden hier ebenso Platz wie größere Wohneinheiten für Familien sowie Einzelzimmer für Studierende oder Singles. Um dem Anspruch auf Privatsphäre Rechnung zu tragen, verfügt jeder private Wohnbereich über ein eigenes Badezimmer sowie ein WC.
Reduzierung der Bau- und Wohnkosten
Wichtig beim Konzept des gemeinschaftlichen Wohnens ist es, die zur Verfügung stehende Grundfläche optimal auszunutzen. „So groß wie nötig, so klein wie möglich“ ist der Leitsatz, der bei der Planung berücksichtigt werden soll. So können die Baukosten auf ein Minimum reduziert werden. Gleichzeitig wirkt sich der „Verzicht“ auf das eigene Wohnzimmer oder die eigene Küche auch positiv auf die Wohnkosten aus: Die Kosten für die gemeinschaftlich genutzten Räume werden gemeinsam getragen, die individuellen Aufwände für den privaten Bereich hängen von der tatsächlich zur Verfügung stehenden Fläche ab. Damit ist das Konzept auch für Zielgruppen interessant, die sich keine eigene Wohnung leisten können oder möchten.
Optimale Nutzung von Bauland
Grundstücke werden immer seltener, in manchen Regionen stehen bereits jetzt kaum mehr Bauflächen zur Verfügung. Durch das Konzept des gemeinschaftlichen Wohnens wird nicht nur Wohnfläche, sondern dementsprechend auch Grundstücksfläche eingespart. Außerdem werden Gebäude so konzipiert, dass Grundstücke optimal genutzt werden und neben dem Haus auch noch Grünflächen zur gemeinschaftlichen Nutzung zur Verfügung stehen.
Gegenseitige Unterstützung
Ganz klar im Fokus beim familienartigen Zusammenwohnen stehen das gemeinsame Leben und die gegenseitige Unterstützung unter den einzelnen Wohnparteien. Jüngere Bewohner:innen erledigen Einkäufe für die älteren Parteien. Die älteren Bewohner:innen wiederum können als Leihoma oder Leihopa fungieren und tragen damit einen sehr wertvollen Teil zur Gemeinschaft bei – sowohl, was die Betreuung der Kinder als auch deren Erziehung betrifft. Besondere Momente, Geburtstage oder auch das Weihnachtsfest können gemeinsam erlebt und gefeiert werden. Genau, wie dies im traditionellen Familienverband passiert. Keiner muss die Herausforderungen des Lebens allein stemmen. Immer ist jemand da, der unterstützend zur Seite steht – oder einfach nur oder einfach nur ein offenes Ohr für die eigenen Sorgen oder Erzählungen hat.
Familienartiges Leben: Die Wohnform der Zukunft
Wohnexpert:innen und Trendforscher sind sich einig: Das gemeinschaftliche Wohnen wird in Zukunft an Attraktivität gewinnen. Bestimmt ist diese Wohnform nicht für jeden Menschen das Richtige und nicht überall realisierbar. Es braucht ein großes Maß an Verständnis für die anderen Wohnparteien und die Fähigkeit, Kompromisse einzugehen. Wer allerdings bereit ist, sich auf das „Projekt“ gemeinschaftliches Wohnen einzulassen, wird von den vielen Vorteilen, die diese Wohnform bietet, nicht nur profitieren, sondern auch Freundschaften fürs Leben gewinnen.
Von der Zukunftsvision zum Wohn(t)raum: Jetzt Elbe-Haus® planen
Seit über 25 Jahren beschäftigen wir uns bei Elbe-Haus® mit der Zukunft des Wohnbaus und visionären Entwicklungen. Deshalb haben auch wir uns mit dem gemeinschaftlichen Wohnen auseinandergesetzt und dazu 2022 einen Wettbewerb ausgerufen. Aufgabe war es, ein Konzept für ein Mehrgenerationen-Wohnhaus zu entwerfen, bei dem Gemeinschaftsflächen genauso berücksichtigt werden wie Rückzugsmöglichkeiten. Einige ausgewählte Projekte möchten wir Ihnen auf unserer Webseite präsentieren. Viel Spaß beim Durchstöbern!